Gönnen Sie sich einen ruhigen Moment und tauchen Sie in Geschichten ein. Hier kommen Lesetipps für ruhige Tage.
Über Menschen
Trauen wir uns Mensch zu sein? "Über Menschen" ist ein Gesellschaftsroman von Juli Zeh aus dem Jahr 2021, der im zweiten Quartal des Jahres 2020, also zu Beginn des ersten Lockdowns während der Covid-19-Pandemie, spielt. Es ist ein ernster und dennoch recht humorvoller Roman über Menschen verschiedenen Charakters, die teils sozial schwierig, aber dennoch liebenswert sind, über ihre Lebensumstände und Beziehungen zueinander. Die Autorin will mit dem Roman „helfen, gewisse Barrieren zu überwinden“. Es geht um mentale Barrieren, um menschlichen, toleranten und angstfreien Umgang mit gegensätzlichen politischen Einstellungen in der Familie und in der Nachbarschaft, um das mutige Ringen um eine eigene Haltung in Konflikten. Diese Herausforderungen werden grossteils aus der Perspektive einer jungen Frau namens Dora dargestellt. Vor Dora steht mehrfach die Frage, wie sie dem Alltagsrassismus und Rechtspopulismus begegnen kann. Dora, die mit dem Leben in der Stadt unzufrieden ist und nun auf dem Land ihr Glück sucht, verkörpert den Zeitgeist, dessen Problematik Juli Zeh im Roman folgendermaßen ausdrückt: „Die Tragik unserer Epoche … besteht darin, dass die Menschen ihre persönliche Unzufriedenheit mit einem politischen Problem verwechseln. … Die Unzufriedenheit der Leute ist ein politisches Problem, und zwar von gigantischem Ausmass. Die Unzufriedenheit ist in der Lage, ganze Gesellschaften zu sprengen. Man braucht nur ein wenig Zündstoff, Flüchtlinge oder Corona, und schon droht das ganze Gebilde auseinanderzufliegen, weil niemand jemals wirklich an die Segnungen von Frieden und Wohlstand geglaubt hat.“ Verlag Luchterhand, Autorin Juli Zeh (1974)
Die Welt ist verkehrt, nicht wir!
Eine junge Frau reist ohne Geld um die Welt - 1953 eine Sensation. Als Katharina von Arx von ihrer Reise zurückkehrt, stürzt sie sich in neue Abenteuer: Sie reist als Reporterin in die Südsee, porträtiert Eingeborene, die noch nie eine Weisse gesehen haben und lernt ihren späteren Mann, den Fotografen Freddy Drilhon kennen - ein Rebell aus gutem Hause. Fast drei Jahre reisen die beiden durch die Südsee, ihre Berichte verkaufen sie in die ganze Welt. 1985 kehren sie in die Schweiz zurück und erwerben in Romainmôtier eine Ruine. Katharina macht sich die Pflege der Anlage zur Lebensaufgabe, Freddy hält die Sesselhaftigkeit nicht aus und bricht auf. Das Ende dieser Liebesgeschichte ist so tragisch wie die Story ihres Lebens atemberaubend-romanhaft: wäre sie allerdings erfunden, würde man sie schwerlich glauben. Verlag Nagel- Kimche; Autor Wilfried Meichtry
Dankbarkeiten
Von dem Tag an, an dem sie spürt, dass sie ihre Unabhängigkeit verliert, beginnt Michka zu träumen: von der Vergangenheit, von Versäumnissen und Verlorenem. Tatsächlich verliert die weltoffene alte Frau nach und nach Wörter, ersetzt sie durch ähnlich klingende. Nur zwei junge Menschen, Marie und Jerôme, verstehen, was in ihr vorgeht. Je mehr Michka um ihre Ausdruckskraft ringt, desto dringlicher ist ihr Wunsch, einem Ehepaar, das ihr einst das Leben gerettet hat, ihre Dankbarkeit zu zeigen. Und so bittet sie Marie, eine Suchanzeige aufzugeben. Niklas Bender hält Delphine de Vigan für die grosse Therapeutin der französischen Gegenwartsliteratur: Immer wieder greife sie in ihren Romanen sozialpolitische Probleme auf, informiert er. In ihrem neuen Roman "Dankbarkeiten" widmet sie sich dem körperlichen und seelischen Verfall im Alter. Dumont-Verlag, Autorin: Delphine de Vigan.
Der Mensch ist für die Freude geboren
Der Naturwissenschaftler und Philosoph Blaise Pascale schrieb über Glück, Liebe und Glaube, mit erstaunlicher Präzision und Aktualität. Seine unterhaltsamen Gedanken sind geprägt von Lebenserfahrung und Logik. Wie die Pascalsche Wette vereinen sie Herz und Verstand. Mit den im Buch versammelten Aphorismen lernen Sie Blaise Pascale von einer ganz neuen Seite kenne. Ein ganz besonderes Buch zum Verschenken - und ein grosses Lesevergnügen. Verlag St.Benno, gebundenes Buch.
Das Winterbuch
Autorin Tove Jansson ist dank ihrer MUMIN-Bücher weltweit bekannt und beliebt. Ihre Bücher zählen zu den Klassikern der skandinavischen Literatur. Das WINTERBUCH versammelt viele der beliebtesten Erzählungen für Erwachsene von der finnlandschwedischen Autorin. Mit feinem Humor und Melancholie begleitet dieses Buch die Leserinnen und Leser durch die dunkle Jahreszeit. Eine Jahreszeit, die neben Schnee, Eis und Kälte auch besondere Naturerlebnisse, Zurückgezogenheit und Musse mit sich bringt. Die Autorin zeichnet warmherzige Bilder über das Kindsein und erzählt vom Erwachsenwerden und von den Mühen und Freuden des Alters. Lübbe, Taschenbuch.
So alt wie hütt bin i no nie gsi
«So alt wie hütt bin i no nie gsi.» Das sagte ein 108-Jähriger, der in jungen Jahren als Verdingbub «mängisch nüüt als usgnützt u plaget» wurde. In seinem hohen Alter haderte er aber nicht mit der Vergangenheit, er blickte gut gelaunt in die Zukunft: «I bi läbesluschtig, u das cha mer niemer näh.» Die Begegnung mit diesem zufriedenen alten Mann macht den Anfang dieser Sammlung alter und neuer berndeutscher Texte über das Älterwerden, die der Berner Journalist Walter Däpp aus der lapidaren Erkenntnis heraus aufgeschrieben hat, dass nicht nur die anderen älter werden, sondern auch er. Es sind über hundert ernste, heitere und poetische Kurzgeschichten für Ältere, die auch mal jünger waren, und für Jüngere, die auch mal älter werden – Beobachtungen, Begegnungen, Erinnerungen, Erfahrungen und Gedanken. Auf sinnige, witzige und poetische Art versucht Walter Däpp, die «Jahrringe des Lebens» als natürliche Charakterlinien zu sehen und alle «Falte, Furche u Runzele» – im Gesicht und anderswo – nicht nur stirnrunzelnd, sondern auch augenzwinkernd zur Kenntnis zu nehmen. Verlag Zytglogge, gebundene Ausgabe.
Auenland Aargau
Das haben in der ganzen Schweiz nur die Aargauer:innen geschafft: 1 Prozent der Kantonsfläche als Auenlandschaft zu erhalten und zu renaturieren. Mit einem grossen Ja an der Urne haben sie den Grundstein für den Auenschutzpark gelegt. 2024 wird diese Erfolgsgeschichte 30 Jahre jung. Auen, also Landschaften entlang von Bächen und Flüssen, gehören mit ihren wiederkehrenden Überschwemmungen zu den artenreichsten Lebensräumen. Nachdem im Aargau, dem «Wasserschloss» der Schweiz, fast 90 % der Auen verloren gegangen waren, ist nun ein schöner Teil wieder zu neuem Leben erwacht. Daher: Jacke anziehen, Feldstecher einpacken und los in eines der vielen Auengebiete an den Aargauer Flüssen und Bächen. Autor: Heinz Staffelbach. AS Verlag.
Makrönchen, Mord und Mandelduft
Ein Weihnachtskrimi. Die Miss Marple der Konditoren ermittelt auf dem Weihnachtsmarkt. Annemie Engel liebt drei Dinge in ihrem Leben: Schlager, ihren Kater Belmondo und ihren Beruf als Konditorin. Andere Menschen hingegen mag sie gar nicht. Am liebsten bleibt sie in ihrer Backstube und backt Kuchen, Torten und vor allem Plätzchen, die ihr Bruder Harald auf dem Weihnachtsmarkt verkauft. Doch als dieser kurz vor Weihnachten bei einer Explosion schwer verletzt und obendrein des Mordes verdächtigt wird, gerät ihre heile Welt aus den Fugen. Um ein altes Versprechen einzulösen, begibt sie sich auf die Suche nach dem wahren Mörder. Dabei ahnt sie nicht, welche Gefahren hinter den friedlichen Kulissen des Niedelsinger Weihnachtsmarktes auf sie lauern. Emons-Verlag, Taschenbuch. Autorin: Elke Pistor
Mani Matter. Ein Portraitband
Fünfzig Jahre nach seinem tragischen Tod ist Mani Matters Popularität ungebrochen. Immer noch singen Schulkinder auswendig seine Lieder. Junge Musikerinnen und Musiker vertonen seine berndeutschen Texte. Seine Chansons, die er selber auf unverwechselbare und brillante Art vorzutragen wusste, gehören zur Volkspoesie. Mani Matter ist zur Legende geworden. Wer war er wirklich? Worauf beruht die Wirkung seiner Lieder? Welches ist seine literarische Bedeutung? Diesen Fragen ist Franz Hohler nachgegangen, der mit Mani Matter über Jahre hinweg befreundet war. Neben der Geschichte seiner Lieder kommen auch seine Tätigkeit als Jurist, seine Herkunft und sein politisches Engagement ausführlich zur Sprache. Eine Annäherung an Mani Matter als Jurist, Privatperson und Künstler, ergänzt mit vielen Originaldokumenten und zahlreichen Fotografien und mit Gastbeiträgen. Verlag Zytglogge, fester Einband. Autor: Franz Hohler.
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