Jede dritte Pflanze in der Schweiz ist laut dem Bundesamt für Umwelt auf der Roten Liste. 105 Pflanzenarten sind in den letzten 150 Jahren sogar komplett von Schweizer Wiesen und aus Wäldern verschwunden. Wir fragen nach den Ursachen und verraten Ihnen Orte, wo Sie botanische Raritäten finden.
Zwar können Pflanzen auch aus natürlichen Gründen aussterben, doch primär sind die Menschen und ihre Eingriffe in die Natur der Grund für den rasanten Artenschwund. Mit fatalen Folgen, denn Pflanzen sind die Basis für das Überleben zahlreicher Tierarten. Fehlen die entsprechenden Pflanzen, sind diese Tierarten bedroht.
Lokal statt international
Die gute Nachricht ist: Jeder und jede kann etwas tun, im Kleinen wie im Grossen. Mit einer sinnvollen Bepflanzung von Gärten kann der Schwund der Biodiversität gebremst werden. Das nationale Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora (InfoFlora) hat eine grüne Liste erarbeitet, welche Empfehlungen zur Verwendung aller in der Schweiz vorkommenden Arten gibt. Grundsätzlich gilt: Es sollten Pflanzen nur verwendet werden, die auch in der näheren Umgebung vorkommen, gezogen aus Saatgut, welches aus der Region stammt.
Das Wandern ist des Müllers Lust
Für jene, die botanische Raritäten auf einer Wanderung entdecken möchten, haben wir hier drei Wandertipps:
1. In luftiger Höhe
Der Alpengarten auf der Schynige Platte im Berner Oberland zeigt über 700 Pflanzenarten der Schweizer Alpen in ihrer natürlichen Umgebung. Der Garten ist in wenigen Minuten von der Bergstation der Schynige-Platte-Bahn erreichbar.
2. Im tiefsten Wald
Der Bödmerenwald liegt am Ende des Muotatals im Kanton Schwyz. Mit einer Fläche von rund 550 Hektar ist er der grösste Urwald des Alpenraums. Ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen ist der Urwaldpavillon an der Pragelpassstrasse.
3. Flower Power
Zwischen der Gipfelstation Pilatus-Kulm und dem Tomlishorn (LU) ist ein rund drei Kilometer langer Pfad mit Alpenblumen angelegt. Am Schluss des Weges erwartet einem ein kurzer, Aufstieg, der mit der spektakulären Rundsicht vom Gipfel des Tomlishorns belohnt wird.