24 August 2024

Was ist das Besondere an der Beziehung zwischen Enkelkindern und ihren Grosseltern?

Grosseltern spielen mit Enkelkindern

Was machen Sie am liebsten mit ihren Enkeln?» Diese Frage wurde Grosseltern gestellt. Hier ein paar Antworten: «Gemeinsame Zeit verbringen, in herzlichem Kontakt bleiben, Ausflüge unternehmen, gemeinsam Feste im Jahreslauf feiern, einfach mal zusammensitzen, reden und zuhören. Mit Kleinen Fingerverse und Kniereiter spielen, Bilderbücher anschauen, Singen und Tanzen. Märchen erzählen, Bücher vorlesen. Gemeinsam Kochen und Backen, im Garten werken, den Wald entdecken, Papierfalten, Basteln, zusammen Spass haben, den Enkeln altersgerechte Spielregeln vermitteln, um gemeinsam in die Welt der Karten-, Würfel-, Brett- und Gesellschaftsspiele einzutauchen.»

Können Grosseltern Enkeln etwas geben, was diese bei anderen Menschen nicht finden?

Professor Anton Bucher aus Salzburg schreibt: „Für viele Kinder sind die Grosseltern der Schlüssel zur Familiengeschichte. Kinder wollen wissen, wo sie herkommen, wo ihre Familie herkommt. Darüber hinaus hat die ältere Generation eine ausgleichende Funktion. Erziehen Eltern ihre Kinder streng, sind die Grosseltern nachsichtiger. Und ebenso umgekehrt: Neigen Eltern zum Laisser-faire, verhalten sich Grosseltern erzieherischer. Nicht zuletzt betrachten Kinder Oma oder Opa häufig als Vorbilder. Die meisten Kinder fühlen sich ihren Grosseltern auch dann verbunden, wenn sie sie selten sehen.“

Wikipedia hält fest: „Bei einer Untersuchung zum Thema Grosseltern und Enkel in der Schweiz bezeichneten über 90 % der befragten Enkel und Grosseltern die Beziehung zueinander als wichtig. Die Mehrheit der Enkel charakterisierte ihre Grosseltern als liebevoll und grosszügig, eine Minderheit als streng und ungeduldig. Als besonders wertvoll wurde genannt, dass Grosseltern für ihre Enkel da waren, ihnen zuhörten und Zeit für sie hatten. Die Befragung der Enkel ergab, dass für eine lebendige Beziehung eine relativ gute körperliche und psychische Gesundheit der Grosseltern erforderlich ist. Das ist wichtiger als ihr tatsächliches Alter.“

Grosseltern erleben im Umgang mit ihren Enkeln, dass sie nicht mehr die gleiche Verantwortung wie die Eltern tragen. Sie können sich mehr Zeit lassen und diese geniessen. Sie stehen weniger unter Erziehungsdruck und gehen lockerer mit ihren Enkeln um. Durch gemeinsames Tun, Spielen und Lachen vertieft sich ihre Beziehung. Vielen Grosseltern ist dieser unbeschwerte Kontakt mit ihren Enkeln das allerwichtigste.

Grosseltern sind der Schlüssel zur Familiengeschichte

Kinder fragen Grosseltern oft nach der Vergangenheit und der Familiengeschichte: „Oma, erzählst du von früher! Opa, wo hast du als Kind gelebt? Hattest du einen Hund? Wann musstest du aufstehen? Wo bist du zur Schule gegangen? War der Schulweg weit? Wie lange durftest du abends fernsehen? Kanntest du deine Grossmutter? Wo hast du Oma oder Opa kennengelernt? Opa, was war dein Lieblingsessen als Kind? Was war dein grösster Geburtstagswunsch?“ Wenn Grosseltern spannend von früher erzählen, offen für Kinderfragen sind und diese altersgerecht beantworten, werden sie für ihre Enkel automatisch zum Schlüssel der Familiengeschichte.

Wie kann Familiengeschichte gelingen?

Anregungen für Grosseltern und Enkelkinder: An regnerischen Tagen zusammen in alten Fotobüchern schmökern. Finden sich noch Fotos zum Thema „100 Jahre Familiengeschichte“? Die Grosseltern zeigen den Enkeln, wo die Urgrosseltern aufgewachsen sind. Erzählen, warum die Urgrossmutter in einem schwarzen Hochzeitskleid geheiratet hat. Berichten, was aus Onkeln, Tanten und ihren Kindern geworden ist. Sie betrachten gemeinsam alte Schulfotos und Ferienbilder. Geschichten um Familienstammbaum und Familienwappen sind spannend. An Familiengeschichte interessierte Kinder malen den eigenen Stammbaum. Wie Detektive werden alte Wohnorte von Vorfahren aufgestöbert und besucht. Grosseltern geben Anekdoten und Witze aus der Verwandtschaft an die Kinder weiter. Gemeinsam werden alte Familiengerichte gekocht und gekostet.

Auf den Spuren der Vergangenheit

Auf dem grosselterlichen Programm „Reisen in die Vergangenheit“ steht das Naturhistorische Museum. Da lassen sich ausgestopfte Tiere, Skelette von Dinosauriern, Versteinerungen von Meeresschildkröten und riesengrosse Kristalle aus den Alpen bestaunen. Ebenso steht ein Rundgang durch ein Schloss oder eine Ritterburg auf der Liste.

Bei Gelegenheit wird ein Dom oder ein Münster angeschaut, mit Glockenturm, bunten Glasfenstern, Krypta, Kreuzgang und alten Grabplatten. Im Sommer sind Ausflüge in eine Einsiedelei oder eine Höhle genau das Richtige. Kinder lieben auch römische Ausgrabungsstätten, Mosaike und Amphitheater. Wenn so etwas in der Nähe existiert, auf zur Entdeckungsreise in die römische Vergangenheit.

 

Quellangabe: Die Veröffentlich dieses Artikels basiert mit freundlicher Genehmigung und Unterstützung des Schweizerischen Verbandes für Spiel und Kommunikation. Zweitverwendung aus dem Magazin Spiel-Info 1-2019, Text Sabine Stöcklin-Meier.

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