Ein Natur-Spektakel voller frischer Energie, das in den Ohren tost und sie mit einem Sprühregen erfrischt? Das alles gibt’s in einem Paket – bei einem Wasserfall.
Die Schweiz ist das Wasserschloss Europas, und damit auch das Land der unzähligen Wasserfälle. Die kommen in den unterschiedlichsten Looks – mal mächtig und massig, mal tief und tosend. Wandern Sie zu einem Wasserfall, und lassen Sie seine ganze Energie in Sie fliessen. Hier sind 6 der schönsten Wasserfälle der Schweiz. Tipp: Am lohnendsten ist der Besuch während der Schneeschmelze oder nach kräftigen Regenfällen.
Berner Oberland
Der Iffigfall
Ein Wasserfall wie aus dem fernen Kanada! Eingebettet in eine Szenerie aus Wald und gekrönt mit wilden Bergspitzen stürzen hier die Wassermassen aus dem Wildhorn-Gebiet über eine markante Felsstufe. Wer den Fall zum ersten Mal aus dem Postauto-Fenster aus nächster Nähe sieht, traut seinen Augen kaum (und freut sich natürlich, wenn der Chauffeur extra einen kurzen Halt macht.). Ein Wanderweg führt ganz in die Nähe der Basis des Iffigfalles.
Wo: Südlich von Lenk im Berner Oberland
Hinkommen: Postauto-Haltestelle Lenk, Iffigenfall
Mit einer Wanderung verbinden: Eine knapp 3-stündige Wanderung mit etwa 580 Metern Aufstieg führt vom Bahnhof Lenk zum idyllischen Rohresee, dem Iffigbach entlang zum Iffigfall und dann hoch auf die Iffigenalp. Zurück mit dem Postauto.
Der Geltenschuss
Der Geltenschuss ist eigentlich gleich eine Serie von eindrücklichen Wasserfällen verschiedenster Art. Anderthalb Kilometer nach dem Start bei der Haltestelle Lauenensee steht man gleich neben dem ersten tosenden Wasserfall. Ein richtiges Kalenderbild ergibt sich beim Undere Feisseberg, hier stürzt der Gältebach über zwei hohe Felsstufen; der obere der beiden ist der Geltenschuss (Gälteschutz auf der Landkarte). Nach kräftigen Regen gibt’s auf knapp 1900 Metern noch das Tüpfchen auf dem i: hier wandert man hinter dem Wasser-Vorhang durch. Mehr Wasserfall-Erlebnis geht kaum.
Wo: Südlich von Lauenen bei Gstaad
Hinkommen: Mit dem Postauto bis Lauenensee, dann eine knappe Stunde bis zum Undere Feisseberg
Mit einer Wanderung verbinden: Am spannendsten ist eine Rundwanderung von der Postauto-Haltestelle Lauenensee zur Geltenhütte und dann über das Gältetrittli zurück zum Startpunkt. Je 720 Meter Auf- und Abstieg, ca. 3 ½ Std.. Das Gältetrittli ist eine T3 und etwas exponiert; alternativ über den Aufstiegsweg wieder zurück.
Die Giessbachfälle
Wer einen Ausflugstag zu den Giessbachfällen macht – und sich Zeit nimmt – gönnt sich gleich ein Rundum-Geschenk. Die Fälle liegen über dem idyllischen Brienzersee, hinfahren kann man stilgerecht mit dem Schiff, beim Ankommen geniesst man noch einen Kaffee oder eine Süssigkeit auf der Terrasse des Grand Hotel Giessbach, und kaum ist man unterwegs, steht man auch schon hinter dem Wasserfall. So geht Geniessen. Die Giessbachfälle sind übrigens eine Serie von nicht weniger als 14 einzelnen Fälle, die sich über 500 Höhenmeter verteilen.
Wo: Beim Grand Hotel Giessbach am Brienzersee, gegenüber von Brienz
Hinkommen: Mit dem Bus bis Brienz BE, Abzw. Giessbach. Oder mit Schiff und Standseilbahn bis Giessbach, Hotel
Mit einer Wanderung verbinden: Vom Hotel Giessbach führt die Route 360, der „Drei Wasserfälleweg“ durch Wiesen und Wälder nach Westen, hoch über dem Brienzersee. Die Strecke bis Iseltwald ist knapp 8 Kilometer lang; hier geht es dann mit Postauto oder Schiff wieder weiter.
St. Galler Oberland
Batöni
Das Batöni ist ein enger Talabschluss am Ende des wilden Gufelbach-Tales. Steht man hier hinten, stürzen die Wassermassen aus allen Himmelsrichtungen auf einen ein – eine Welt wie aus einem Fantasy-Film. In den schroffen Bergflanken zwischen Pizol und Laritschchopf donnert und stiebt es überall: da gibt’s den Piltschinabachfall, den Sässbachfall und den Muttenbachfall, und daneben tosen auch noch der Lavtinabach und der Guetentalbach durch ihre felsigen Betten. Ob so viel Getöse im Ohr wird’s einem beinahe schwindlig.
Wo: Südlich von Weisstannen im St. Galler Oberland
Hinkommen: Von der Postauto-Haltestelle Weisstannen, Oberdorf in 1 ¾ Stunden ins Batöni
Mit einer Wanderung verbinden: Wer nicht gerade einen 1400 Meter-Anstieg anvisiert, wandert von Weisstannen ins Batöni und auf demselben Weg wieder zurück. Das sind 600 Meter Aufstieg und hin und zurück etwa 3 Stunden.
Tessin
Die Cascata Grande
Bei diesem Namen muss man nichts Kleines erwarten. Und wird auch nicht enttäuscht. Bei der Cascata Grande stützen die Wasser des Ri Grande über eine scharfe Kante und im fast freien Fall in einen grossen Pool. Spektakel pur also, und wer kein Warmduscher ist, geht hier natürlich gleich kurz baden. Sind Sie eher die Sonnenanbeterin? Nessun’ problema! Dann legen Sie sich auf einen der grossen Steine neben dem Pool und geniessen das Zischen und Plätschern und die kühle Luft.
Wo: Am südöstlichen Dorfrand von Bignasco
Hinkommen: Postauto-Haltestelle Bignasco, Posta
Mit einer Wanderung verbinden: Wer sich gleich eine Serie von tollen Wasserfällen reinziehen möchte, wandert von Foroglio nach Cevio. Beim Start gibt es die Cascata di Foroglio, ein Fall wie aus einem Märchen. Auf der 3-stündigen Wanderung geht es etwa 270 Meter bergauf, sonst stets leicht abwärts.
Die Cascata di Foroglio
Wer in Foroglio ankommt und aus dem Postauto steigt, fühlt sich wie in eine Märchen- oder Fantasy-Landschaft gebeamt. Zwei Dutzend urige Steinhäuschen schmiegen sich in einer satten Wiese aneinander, umgeben von dichtem Wald und unheimlich steilen Bergen. Und nur ein kurzer Rabenflug daneben tosen die weiss stiebenden Wasser aus dem Reich des Adlers über eine Felswand. Wenn man sich dann ins Grotto-ähnliche Ristorante La Froda setzt, wäre man nicht mehr überrascht, von einem Hobbit oder einer Elfe einen starken Met vorgestellt zu bekommen. Ein wahrlich fantastischer Ort!
Wo: Bei Foroglio in der Val Bavona
Hinkommen: Mit dem Postauto bis Foroglio (Bavona)
Mit einer Wanderung verbinden: Dieser magische Wanderfall lässt sich wunderbar mit einer zauberhaften Wanderung verbinden. Auf der Strecke von Foroglio nach Cavergno (ca. 2 ¼ Stunden) streift man durch dichte Wälder, kommt an alten Hirtenunterständen vorbei und an kleinen, urigen Weilern.
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