12 September 2024

Einsamkeit: Sie sind nicht allein

Ausschnitt wie ein altes Paar sich die Hände halt.

Älterwerden und Alleinsein gehen oft einher. Wann wird Einsamkeit zur Belastung? Wie kann ich vorbeugen? Und mit wem kann ich reden, wenn mir das Alleinsein nicht guttut?

"Niemand versteht mich, ich finde einfach niemanden zum Reden."

"Ich erlebe viele schöne Dinge, aber alleine machen sie mir keinen Spass."

"Ich vermisse Arbeitskolleginnen und Freunde von früher."

Wenn Ihnen solche Gedanken und Gefühle bekannt vorkommen, sind Sie damit nicht allein. Dass wir uns allein oder sogar ausgeschlossen fühlen, zählt zu den Erfahrungen, die wir im Verlauf des Lebens machen und meist auch bewältigen können. Fühlt man sich allein, etwa nach einer Trennung oder einem Umzug, ist dies einschneidend. Nach einer temporären Trauerphase gelingt es aber in der Regel, wieder aktiv zu werden und neue Kontakte zu knüpfen.

Einsamkeit ist ein subjektives Gefühl

Gut zu wissen: Alleinsein und Einsamkeit sind nicht das Gleiche. Alleinsein kann eine bewusste Entscheidung sein und durchaus als positiv empfunden werden. Ob wir uns einsam fühlen und wie stark wir daran leiden, ist individuell verschieden. Wie gross der Bekanntenkreis ist, spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle. Wesentlicher ist die Qualität der Beziehungen und das gegenseitige Vertrauen. Selbst eine feste Partnerschaft ist nicht automatisch eine Garantie gegen Einsamkeitsgefühle. Stellen Sie sich die Frage, ob in langjährigen Beziehungen überhaupt noch Veränderungen möglich sind? Ein Versuch lohnt sich allemal. Anregungen finden Sie in unseren Ratschlägen für eine erfüllende Beziehung und für Aufmerksames Zuhören.

Altersbedingte Einsamkeit

Sind ältere Menschen besonders gefährdet, unter Einsamkeit zu leiden? Ja, aber nicht nur sie. Laut der Schweizerischen Gesundheitsbefragung fühlt sich in der Schweiz jede dritte Person gelegentlich oder oft einsam. Einsamkeit belastet nicht nur Seniorinnen und Senioren, sondern auch Jugendliche und Menschen, die in die Schweiz migriert sind. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, den Partner oder die Partnerin und andere nahestehende Personen zu verlieren. Auch der Abschied aus dem Berufsleben und gesundheitliche Einschränkungen können zu Vereinsamung im Alter führen. Problematisch wird das Alleinsein, wenn Betroffene über längere Zeit sozial und emotional isoliert sind. Je mehr sie sich zurückzuziehen, desto schwerer fällt es, Hilfe zu holen. Hier sind Fachstellen und ein aufmerksames Umfeld gefragt, denn chronische soziale Isolation kann krank machen und die Lebenserwartung verringern.

Stärke und Selbstfürsorge

Wer regelmässig Kontakte und vielseitige Interessen pflegt, hat bereits gute Voraussetzungen, der Einsamkeit im Alter entgegenzuwirken. Resilienz und Selbstfürsorge helfen dagegen, das Alleinsein besser zu ertragen. Wer aktiv gegen die Vereinsamung vorgehen will, sollte deshalb nicht nur in Beziehungen investieren, sondern auch zu sich selbst schauen. Studien zeigen, dass körperlich und geistig aktive und vernetzte Menschen weniger von Einsamkeit betroffen sind.

Erste Schritte aus der Einsamkeit

  1. Tun Sie etwas für andere: Eine kleine Geste, eine Hilfeleistung oder ein spontaner Schwatz freuen nicht nur das Gegenüber, sondern geben Ihnen selbst ein gutes Gefühl. Solche Lichtblicke motivieren, offener auf andere zuzugehen und neue Freundschaften zu schliessen.
  2. Kommen Sie ins Gespräch: Sprechen Sie Erfahrungen mit Einsamkeit offen an. Gut möglich, dass es anderen in Ihrem Umfeld ähnlich geht. Zögern Sie nicht, Telefondienste (z.B. Reden hilft, Dargebotene Hand) anzurufen.
  3. Vernetzen Sie sich mit anderen: Ein persönliches Netzwerk schützt vor Einsamkeit und hilft in Notlagen. Fürs Networking ist man übrigens nie zu alt. Wenn Sie nicht gerne an Anlässe gehen, können Sie zum Beispiel alte Bekanntschaften reaktivieren oder sich in unserer Online-Community registrieren.

Professionelle Unterstützung

Wer nicht mehr aus eigener Kraft aus der Isolation herausfindet oder aus gesundheitlichen Gründen ans Haus gebunden ist, sollte sich nicht scheuen, professionelle Hilfe anzunehmen. Häufig braucht es dazu einen Anstoss von aussen und den Beizug von Fachstellen. Besuchsdienste schliessen eine Lücke, wenn Familie oder Freunde wegfallen. Gemeinschaftliches Wohnen im Alter eignet sich für alleinstehende Menschen, die Geselligkeit schätzen.

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