Wer älter wird, macht sich früher oder später auch über seine Wohnsituation Gedanken. Ist das Haus zu gross oder die Wohnung nicht mehr praktisch? Hier erhalten Sie Tipps, um Ihre Wohnwünsche zu klären.
Vielleicht träumen Sie davon, in ein Tiny House zu ziehen, auszuwandern oder eine Wohngemeinschaft mit Gleichgesinnten zu gründen? Dann bietet der Umzug im Alter eine Chance, noch einmal etwas Neues anzupacken.
Vielleicht sind Sie zunehmend auf Unterstützung angewiesen oder haben Mühe, eine kleinere Wohnung zu finden, die bezahlbar und altersgerecht ist? In solchen Fällen lohnt es sich, Rat zu suchen. Regionale Beratungsstellen kennen das Angebot vor Ort und können Sie individuell beraten. Onlineportale informieren über unterschiedliche Wohnformen und freie Plätze.
Wer sich frühzeitig mit dem Wohnen im Alter beschäftigt, seine Bedürfnisse und Wünsche klärt und sich beraten lässt, ist gut gerüstet für das Abenteuer Wohnen 65 plus.
Wohnwünsche und Anforderungen im Alter
Welche Wünsche haben Schweizer Seniorinnen und Senioren für ihre Wohnsituation? Dieser Frage ist der Age Report IV (www.age-report.ch) nachgegangen. Das Fazit: Sie möchten vor allem "gemütlich" leben. Dieser Aspekt wurde von 75 Prozent als wichtig beurteilt. Weniger ausgeprägt war die Zustimmung zu Kriterien wie ruhige Lage, Barrierefreiheit, kostengünstige Wohnung, lebendige Umgebung oder die Nähe zu Angehörigen.
Ein gemütliches Zuhause trägt damit wesentlich zum Wohlbefinden im Alter bei, unabhängig davon, ob man noch aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnimmt oder viel Zeit daheim verbringt. Für ein selbständiges Leben ist es entscheidend, dass dieser Wohnsitz möglichst hindernisfrei ist und in der Nähe gewisse Dienstleistungen verfügbar sind.
Wie gesellig man es mag und welches Wohnumfeld einem entspricht, hängt dagegen von persönlichen Präferenzen und den Lebensumständen ab. Wichtige Faktoren sind die familiäre Situation und das Budget. Schliesslich spielt auch die Lebenserfahrung mit: So gehen Fachleute davon aus, dass das Interesse an alternativen Wohnformen zunehmen wird, wenn jüngere Generationen ins Rentenalter kommen.
Alternativen zum Altersheim: Welche Wohnformen für das Alter gibt es?
Etwa ein Viertel der über 80-Jährigen benötigt rund um die Uhr Unterstützung und lebt in einer Altersinstitution. Die überwiegende Mehrheit der älteren Bevölkerung ab 65 lebt selbständig oder mit Unterstützung in einer Wohnung oder einem Haus.
Auf die einfache Formel "Zuhause bleiben oder ins Altersheim" lässt sich das Wohnen im Alter aber längst nicht mehr reduzieren. Mit der wachsenden Zahl der älteren Menschen, gesundheitlichen Herausforderungen und individuellen Bedürfnissen nehmen auch die Wahlmöglichkeiten für das Alterswohnen zu.
Zwischen Privathaushalt und Pflegeeinrichtung gibt es mittlerweile eine breite Palette an Wohnformen und massgeschneiderten Dienstleistungen, beispielsweise:
- Privat: Wohnung, Haus, Stöckli
- Privates Wohnen mit (privater) Unterstützung
- Gemeinschaftswohnen: Generationensiedlung, Hausgemeinschaft, Wohngemeinschaft
- Alterswohnung: Residenz, Alterssiedlung ohne Betreuung
- Begleitetes Alterswohnen: ambulante Dienstleistungen und Ansprechpersonen
- Betreutes Alterswohnen
- Pflegewohnangebote: Wohngruppe, Pflegeheim
Welches Wohnmodell passt zu mir? Einen guten Überblick über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Wohnformen bietet das Merkblatt der Pro Senectute. (https://www.prosenectute.ch/de/ratgeber/wohnen/altersgerechtes-wohnen.h…)
Was ist wichtig beim Wohnen im Alter?
Was für ein Wohntyp bin ich? Wie viel Unterstützung brauche ich aktuell und in Zukunft? Anhand der folgenden Fragen können Sie Ihre Bedürfnisse eingrenzen:
- Haushalt: Möchten und können Sie weiterhin einen eigenen Haushalt führen?
- Pflegebedarf: Wie stark sind Sie auf Unterstützung angewiesen?
- Gemeinschaft: Wie wichtig ist Ihnen Gemeinschaft bei der Wahl der Wohnform?
- Privatsphäre: Wie wichtig ist Ihnen beim Wohnen die Privatsphäre?
Quelle: Online-Wohnratgeber der Fachstelle Zürich im Alter
https://www.stadt-zuerich.ch/zuerich-im-alter/de/index/wohnen/wohnberater.html